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Kitesurfer – im olympischen Aufwind

Kitesurfer beeindrucken mit ihren Luftsprüngen vor St. Peter-Ording

»St. Peter-Ording. Am Strand von St. Peter-Ording fliegen derzeit die Kitesurfer durch die Luft. Beim Weltcup der Lenkdrachensurfer werden 52.000 Euro an Preisgeld vergeben, dazu geht es um WM-Titel. Die Sportart wird immer häufiger genannt, seit ihr der Weltseglerverband im Mai überraschend olympischen Status verliehen hat. 2016 in Rio de Janeiro feiern die Kiter Premiere. Vom Aufwind profitieren nicht nur die Sportler, sondern auch die Veranstalter.

123 Starter aus 23 Nationen kämpfen vor St. Peter-Ording in drei Disziplinen um Weltcup-Punkte. In den Nordseewellen treten die Brettartisten, deren Untergrund an einem Lenkdrachen hängt, in den Disziplinen Kursrennen (Racing) und in den spektakulären Sprung-Disziplinen Freestyle und Airstyle an. Lediglich die Kursrennen sind olympisch.

Im Airstyle werden am Wochenende erstmals Weltmeister ermittelt. Diese Disziplin nennen die Kiter “Old School“, im Gegensatz dazu wird Freestyle als “New School” bezeichnet. Alte Schule bedeutet vor allem: noch höhere Sprünge und noch längere Flugphasen als im Freestyle. Die Bretter in beiden Disziplinen unterscheiden sich kaum, sind 1,30 bis 1,40 Meter lang.

Zu den Favoriten für die WM-Serie im Airstyle zählt bei den Frauen die neunmalige Weltmeisterin Kirstin Boese aus Potsdam. “Ein Platz auf dem Podium strebe ich schon an”, sagt die 35-Jährige. Gleichzeitig ist Boese nach zweijähriger Abstinenz wieder in die nunmehr olympische Disziplin Kursrennen eingestiegen und strebt die Qualifikation für Rio de Janeiro an.

Im Kursrennen sind die Bretter länger als in Free- und Airstyle. Rund 1,90 Meter messen die Wakeboards, zudem sind sie voluminöser. Schon ab sechs Knoten Wind kommen sie rasant in Fahrt. Im Weltcup der Racer führt vor St. Peter-Ording der Kolumbianer Riccardo Leccese. Bester Deutscher ist Florian Gruber aus Bayern auf Platz fünf. Platz zehn nimmt Gunnar Biniasch ein. Der auf Fuerteventura lebende Sportler ist der zweite deutsche Olympia-Hoffnungsträger. Im kleinen Starterfeld der Frauen hat die Kieler Biologiestudentin Christine Bönniger die Führung übernommen.

Tobby Bräuer aus Hamburg, Mitfavorit auf den Airstyle-WM-Titel, hat etwa 500 Sprünge und Figuren in seinem Repertoire.1)

1) Quelle: LZ, lno, 13. Juli 2012